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Antisemitismus als Weltbild – Vortrag
28. November•19:00
FreeAntisemitismus als Weltbild – Vortragsveranstaltung
mit Prof. Dr. Astrid Messerschmidt
Das „Gerücht über die Juden“ (Theodor W. Adorno) enthält sowohl antijudaistische wie rassifizierende und fremd machende Elemente. Antisemitismus bildet ein Denkmuster, das weit über ein Vorurteil hinaus geht und kann als Weltanschauung verstanden werden. Was als jüdisch identifiziert wird, gilt in diesem Denken als Repräsentation der modernen Welt und verbindet den Antisemitismus mit einer Vielzahl modernefeindlicher Einstellungen. Dabei ergibt sich die aktuelle Attraktivität des Antisemitismus aus der Verfügbarkeit einer Täterfigur, die von eigener Verantwortung für globale Gewaltverhältnisse entlastet und komplexe Konfliktlagen radikal vereinfacht. Das „Echo des Nationalsozialismus“ (Volker Weiß) ist darin eingelagert, ebenso wie die Abwehr von Erinnerung.
Referentin: Astrid Messerschmidt, Dr. phil. habil., Professorin für Erziehungswissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal, Arbeitsschwerpunkte: Migrationsgesellschaftliche Bildung, Diversität und Diskriminierung, Geschlechtertheorien und geschlechterreflektierende Bildung; Antisemitismus-, Antiziganismus- und Rassismuskritik in den Nachwirkungen des Nationalsozialismus. Mitglied der Unabhängigen Kommission Antiziganismus beim Bundesinnenministerium (2019-2021). Berufstätigkeiten in der politischen Erwachsenenbildung. Studium der Pädagogik, Politikwissenschaft, Germanistik und Religionspädagogik.
Der Eintritt ist frei