Die Idee für das Ausstellungsprojekt „keine Zeit für Tränen“ ist 2022 bei einem Besuch einer Ausstellung der Truus Wijsmuller-Meijer-Stiftung in Alkmaar (Niederlande) zu Tante Truus und den Kindertransporten entstanden. Die Ausstellung existierte bisher nur in niederländischer Sprache und war somit für deutschsprachige Schüler*innen nicht zugänglich. In Kooperation mit der Stiftung haben wir bisherige Ausstellung zu Tante Truus übersetzen lassen.
In Kooperation mit dem Max-Leven-Zentrum Solingen e.V., der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal und dem Falken Bildungswerk Bergisch Land wurde die bisherige Ausstellung, um die Informationen von 32 durch die Transporte geretteten jüdischen Kindern aus dem Bergischen Land ergänzt.
Die Ausstellung wird zeitgleich in Solingen (Zentrum für Verfolgte Künste in Solingen-Gräfrath) und in Wuppertal Rathaus Elberfeld) der Öffentlichkeit präsentiert. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt unter Mitwirkung der Truus Wijsmuller-Meijer-Stiftung am 18.11. in Solingen und am 20.11.2024 in Wuppertal..
Nach der Eröffnung wird die Ausstellung sowohl in Solingen als auch in Wuppertal bis Ende Dezember 2024 öffentlich zu sehen sein und ab 2025 „wandern“, also an Schulen und andere Bildungs- und Jugendeinrichtungen im Bergischen Land verliehen werden. Darüber hinaus wird pädagogisches Begleitmaterial für den Einsatz in den Einrichtungen bereitgestellt.
Neben der reinen Ausstellung bieten wir als Rahmenprogramm diverse Veranstaltungen, Führungen durch die Ausstellung und begleitende Workshops für interessierte Schulen und Jugendeinrichtungen an.
Die Vortragsveranstaltungen, die die Wanderausstellung „Keine Zeit für Tränen – Die Kindertransporte von Tante Truus“ flankieren, richten sich u.a. an Lehrer*innen und Multiplikator*innen aus der Jugend- und Bildungsarbeit.
Die Wanderausstellung „Keine Zeit für Tränen“ ist ein Kooperationsprojekt u.a. des Falken Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land, des Vereins Bildungs- und Gedenkstätte Max-Leven-Zentrum Solingen, der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal und der Truus Wijsmuller-Meijer-Stiftung in Alkmaar (Niederlande). Das Projekt wird finanziert u.a. aus Mitteln der Städte Solingen und Wuppertal, der Stadtsparkasse Wuppertal und des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
Das Falken-Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land e.V.
Das Falken Bildungs- und Freizeitwerk Bergisch Land e.V. ist gegründet worden, um offene Freizeit-, Kultur und Projektkonzepte für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie außerschulische Jugendbildungsangebote, Schulungen und Fortbildungen für Multiplikator*innen anzubieten und umzusetzen.
Wir sind als gemeinnützige Organisation zur Förderung der Jugendhilfe und Bildungsarbeit und als freier Träger der Jugendhilfe anerkannt und legen besonderen Wert darauf, dass sich (junge) Menschen selbst organisieren und mitbestimmen, was gemacht wird. Wir sind unparteilich, aber nicht unpolitisch! Wir sind ein Jugendhilfeträger, der für eine freie, tolerante und demokratische Gesellschaft einsteht. Wir wollen eine bessere Welt für alle, aber besonders für Kinder und Jugendliche!
Die Bildungs- und Gedenkstätte Max-Leven-Zentrum Solingen e.V.
Ziel des Vereins ist es, durch die Schaffung einer zentralen Bildungs- und Gedenkstätte in Solingen die Erinnerung an die Arbeiterbewegung vor und während der Zeit des Nationalsozialismus, an die Verfolgung und verschiedenen Formen des Widerstands während der NS-Zeit in Solingen mit Bezug ins Bergische Land und die Erinnerung an die Solinger Opfer des Nationalsozialismus und des Holocaust wach zu halten sowie das geschichtliche und das sozio-kulturelle Verständnis zu fördern.
Die Bildungs- und Gedenkstätte soll ein authentischer Ort der Information und Diskussion, der wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart, der Begegnung mit den Opfern von Nationalismus, Ausgrenzung und Verfolgung und mit deren Nachfahren sein.
Dabei wendet sich der Verein besonders auch an junge Menschen mit dem Ziel, sie in ihrer historisch-politischen Bildung und ihrer Entwicklung zu politisch eigenverantwortlich handelnden und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu fördern.
Wir sind ein anerkannt gemeinnütziger Verein u.a. zur Förderung der Jugendhilfe, Erziehungs- und Bildungsarbeit und von Wissenschaft und Forschung. Wir bekennen uns zu den Zielen und Werten des Grundgesetzes und der UN-Menschenrechtskonvention, zu den Prinzipien der Toleranz und der Demokratie und setzen uns ein für die Begegnung und die Zusammenarbeit von Menschen verschiedener religiöser, ethnischer und gesellschaftlicher Herkunft, den kommunikativen Austausch und das aktive Erinnern über Generationen hinweg.
Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Die Begegnungsstätte befindet sich an dem Ort wo bis November 1938 die Elberfelder Synagoge stand und sie widmet sich der Aufgabe, die Geschichte und das Schicksal der jüdischen Mitbürger in Wuppertal und der Region zu erforschen und zu dokumentieren, insbesondere in Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus. Gleichzeitig soll das Verständnis für die entsprechenden geschichtlichen Zusammenhänge gefördert werden.
Im Inneren der Begegnungsstätte informiert eine Ausstellung über die Geschichte, Religion und Kultur der Juden im Wuppertal und im Bergischen Land. Die Ausstellung zeigt, seit wann jüdische Familien hier leben, wie sie hießen und welche Berufe sie hatten, welche Schulen die Kinder besuchten und wie der Alltag aussah. Man erfährt, wo es Synagogen gab und wo sich bis heute jüdische Friedhöfe befinden. Außerdem kann man sich über die Feiertage, die Speisegesetze und über die Tora informieren, die schriftliche Grundlage der Buchreligion Judentum. Dabei geht es nicht nur um die Vergangenheit: Auch heute in Wuppertal lebende Jüdinnen und Juden erzählen in der Ausstellung, wer sie sind und was sie über ihr Judentum denken.
Die Begegnungsstätte Alte Synagoge bietet ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm an, das zur Auseinandersetzung mit jüdischer Geschichte, mit dem Nationalsozialismus, mit Antisemitismus und anderen aktuellen gesellschaftlichen Themen einlädt. Das geschieht in Vorträgen, Diskussionen, Lesungen und im Rahmen künstlerischer Darbietungen.
Truus-Wijsmüller-Meijer Stiftung (Alkmaar/Niederlanden)
Die Truus Wijsmuller-Meijer-Stiftung möchte möglichst vielen Menschen, insbesondere Schulkindern, die Geschichte der Alkmaar-Kriegsheldin Truus Wijsmuller-Meijer erzählen. Denn diese Geschichte der selbstlosen Hilfe für Menschen in Not inspiriert immer noch. Truus ist ein Beispiel, ihre Lebensgeschichte bleibt vielleicht bekannt.
Ziel der Stiftung ist es, an das Leben und Werk von Truus Wijsmuller-Meijer zu erinnern; beispielsweise durch die Organisation von Vorträgen, Exkursionen und Ausstellungen, die Veröffentlichung von Artikeln, Büchern, Filmen und dergleichen; – die regelmäßige Verleihung des Truus-Wijsmuller-Meijer-Preises für eine besondere Leistung einer oder mehrerer Personen im Bereich der sozialen (ehrenamtlichen) Arbeit; – auf die Statue von Truus Wijsmuller-Meijer auf der Gewölbesteinbrücke in Alkmaar und an andere Orte aufmerksam zu machen, die mit dem Leben und Werk von Truus zu tun haben, und auf alles, was damit zusammenhängt oder dazu förderlich sein kann.
Weitere Kooperationspartner sind das Zentrum für verfolgte Künste in Solingen, der Freundeskreis Ness Ziona-Solingen e. V., das Internationales Frauenzentrum Solingen e.V. und die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V.
Projektförderung
Das Projekt wird finanziert durch Spenden u.a. der der Stadtsparkasse Wuppertal, aus Mitteln der Städte Solingen und Wuppertal sowie aus dem Bundesprogramm Demokratie leben! – Partnerschaften für Demokratie (Solingen und Wuppertal).